JP Delaney:
The Girl before
Anlass: Habe ich schon erwähnt, dass ich einen kleinen Ausbruch brauchte aus meiner Romantik- und Fantasykomfortzone? Da kam mir diese Zusendung vom Penguin Verlag gerade recht!
Inhalt: Jane ist hochschwanger und darüber unfassbar glücklich, als sie erfährt, dass ihr Baby tot geboren werden wird. Sie muss es auf die Welt bringen, kündigt ihren gut bezahlten Job und fängt an, bei einem Verein zu arbeiten, der Müttern hilft, die das gleiche durchlitten haben. Auch aus ihrer Wohnung muss sie ausziehen- mit dem veränderten Einkommen kann sie sich diese nicht mehr leisten. Also bewirbt sie sich für ein Haus, bei dem nicht der Mietpreis entscheidet, sondern der Architekt und dessen Vorgaben. Es gibt einen Fragenkatalog zur Bewerbung – und Regeln zum Bewohnen: es ist nicht erlaubt, das etwas herumliegt, alles muss sofort aufgeräumt werden, keine Dekoration, keine Bücher(schauderhaft!), alles muss immer geputzt sein…. . Das Haus ist sehr minimalistisch und so sollen auch seine Bewohner sein. Was für mich furchtbar klingt, ist für Jane die Möglichkeit ein neues Leben zu beginnen-sie fühlt sich befreit und erlöst. Und sieht in Edward,dem Architekten, den potenziell neuen Mann und Vater ihrer ungeborenen Kinder. Doch dann erfährt sie von Emma, die das Haus vorher bewohnte, unter mysteriösen Umständen zu Tode kam und ihr erschreckend ähnlich sieht. Und von Katherine, Edwards toter Frau, auch sie vom gleichen Typ, die starb, als sie etwas an dem Haus ändern wollte… . Und Jane beginnt, sich beobachtet und kontrolliert zu fühlen.
Meinung: Puh, das war stellenweise hart! Wieso sich Emma und Jane so sher zum gleichen Mann hingezogen fühlen, auch wenn sie seine dunklen Seiten ahnen, habe ich nicht verstanden. Diese Anziehungskraft von Psychopathen oder Soziopathen bleibt für mich ein Buch mit sieben Siegeln(es gab ja auch Frauen, die Ted Bundy und Co Liebesbriefe und Unterwäsche ins Gefängnis geschickt haben. Verstehe ich nicht. Aber ich bin ja nach der Lektüre von „Auf dünnem Eis“ auch total darauf gepolt, großen Abstand zwischen mich und Menschen zu bringen, die narzisstische Züge und gewalttätige Neigungen haben.) Aber hochspannend, fesselnd ist es-so sehr, dass ich jetzt einen Sonnebrand im Nacken habe, weil ich mich nicht zum Aufstehen bringen konnte, als die Nachmittagshitze auf der Terrasse eingesetzt hat.
Für wen: Menschen, die Soziopathen aus nächster Lesenähe beobachten wollen.