Rachel Givney: Das verschlossene Zimmer

Rachel Givney

Das verschlossene Zimmer

Dr. Dominik Karski ist einer der besten Ärzte Krakaus: neuem gegenüber aufgeschlossen, selber forschend, empathisch, gelassen und freundlich. Seine Patienten und das Krankenhauspersonal halten große Stücke auf ihn, doch ihm ist nur eine Sache im Leben wichtig: das Wohlergehen seiner 17jährigen Tochter Marie. Gut versorgt soll sie sein, einen Katholiken aus der besseren Gesellschaft heiraten und nicht studieren oder andere extravagante Ideen haben.

Marie sieht das ganz anders: ihr Herz gehört ihrem jüdischen Jugendfreund Ben, der es im Jahr 1939 in Krakau schon vor der Kriegserklärung Deutschlands schwer hat. Und noch etwas möchte sie unbedingt: studieren und Ärztin werden, auch gegen den Widerstand von Vater und Universität. Aber noch dringender ist ihr Wunsch, ihre Mutter zu finden – und so bricht sie nicht nur zu Beginn des Buchs in das verschlossene Schlafzimmer ihres Vaters ein, um nach Informationen zu suchen, sondern ist unbeirrbar beim Wühlen in Archiven und Befragen von Nachbarn. Während sie jeder Spur folgt, ist Dunkles spürbar und ihr Vater hat zunehmend begründet Angst um sie.

Das verschlossene Zimmer spielt mit Erwartungen, führt uns Grauen zum beginnenden Zweiten Weltkrieg vor Augen, offenbart medizinische Wissenslücken und führt uns vor Augen, wie schwer Frauen es noch vor 80 Jahren hatten, auch nur in die Nähe höherer Bildung zu kommen. Ein atmosphärisch dichter Roman rund um ein Familiengeheimnis, eine starke junge Frauenfigur und viel Angst vor dem heraufziehenden Unheil.

Spread the word. Share this post!

Leave A Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Seo wordpress plugin by www.seowizard.org.