Karen M. McManus:
One of us is lying
Anlass: Nach den begeisterten amerikanischen Bewertungen des Originals habe ich es mir als Rezensionsexemplar vom cbj Verlag gewünscht und bekommen. Danke dafür!
Inhalt: An einem Nachmittag müssen fünf Schüler gemeinsam nachsitzen, weil bei ihnen trotz Verbots Handys im Unterricht gefunden wurden. Im Raum sind – außer dem Lehrer – der Ausnahmesportler und Homecoming King, die Schulschönheit und Homecoming-Queen, die Brilliante Yale-Bewerberin, der Dealer und der Erfinder bösartigen Gossip-App der Schule, der jedes schmutzige Geheimnis kennt. Am Ende des Nachmittags ist der Letztgenannte tot und die ganze Schule in Alarmbereitschaft. Einer seiner Mitschüler muss der Täter sein – nur wer? Jeder von ihnen hat Geheimnisse, die der Tote kannte, aufdecken wollte und das auch aus dem Grab tut, denn irgendjemand lässt seine App weiterleben und enthüllt die möglichen Motive aller. Leben werden leichtfertig zerstört, Karrieren verbaut, bevor sie überhaupt entstehen können und die Angst geht gemeinsam mit der Faszination für das Grauen um. Wer aus der Mitte der Jugendlichen war so verletzt durch seine Enthüllungen, dass er oder sie zum Mörder wurde?
Meinung: Dieses Mal kann ich mich dem Hype nicht anschließen. Auch wenn das Ende mich durchaus kalt erwischt hat, waren mir die ersten 350 Seiten zu Gossip Girl meets Gone Girl. Für Neulinge im Genre des Psychothrillers sicher unterhaltsam und spannend, konnte es mich alte Häsin nicht hinter dem Sofa hervor locken. Alles ist logisch aufgebaut, die Figuren sind klar gezeichnet, handeln nachvollziehbar bis in ihre einzelnen Befürchtungen oder besonderen psychischen Prädispositionen hinein und verändern sich im Laufe des Buchs zu gereifteren Persönlichkeiten. Das ist alles wirklich handwerklich gut gemacht, nur eben nicht neu.
Für wen: Neulinge im Genre des Psychothrillers, Gossip Girl und PLL Fans.