Rosie Walsh: Ohne ein einziges Wort
Rosie Walsh:
Ohne ein einziges Wort
Anlass: Mich haben Cover und Klappentext super neugierig gemacht und ich habe es mir vom Goldmann Verlag gewünscht und bekommen.
Inhalt: Sarah trifft kurz nach ihrer Trennung von ihrem Ehemann Eddie auf einer Weide in England, wo sie in Ruhe trauern will, nachdem sie genau dort einen Unfall hatte, der ihre Familie für immer veränderte. Sie verbringen eine fabelhafte rosarote Woche, bis er sich in den Urlaub mit Freunden verabschiedet und völlig abtaucht. Keine SMS, keine FB Nachricht, kein Anruf, kein nichts-und keine Antwort auf all ihre Versuche, ihn zu erreichen. Ihre Freunde machen sich langsam Sorgen um Sarah, die abmagert, unruhig ist und völlig hilflos, Fehler macht im Job und den Boden unter den Füßen verliert. Und wir erfahren viel über ihre Vergangenheit – und damit kommen wir langsam hinter Eddies Geschichte und die Gründe für sein Schweigen.
Meinung: Das Buch thematisiert den äußerst unschönen Datingtrend Ghosting(nie mehr melden, quasi „den Geist machen“ nach einem Date, 1.Sex oder sogar einem vielversprechenden Beziehungsanfang) und liefert eine plausible Hintergrundgeschichte dazu. Trotzdem bin ich der Meinung, dass selbst die traurigste Erklärung keine Ausrede ist für den mangelnden Mut, sich mit einem Menschen auseinanderzusetzen, der einem nichts getan hat und mit dem man eine gute Zeit hatte. Es ist ein Zeichen von Rückgrat und erwachsen sein, dazu zu stehen, dass man nicht mehr mag – aus welchem Grund auch immer. Und so finde ich die Geschichte – von Anfang und Ende abgesehen – nicht romantisch, sondern…traurig, feige und stellenweise würdelos. Wie Sarah hier Zeit, Nerven, Herz investiert und dabei ihre eigene Gesundheit sabotiert, war stellenweise schwer mitanzulesen. Ihre Freunde und deren gesunder Menschenverstand und Loyalität haben mich bei der Stange gehalten.
