Emma Garnier:
Grand Hotel Angst
Anlass: Die traumschöne Coverkulisse zusammen mit dem Namen des Hotels hat mich sofort interessiert. Wieso nennt man ein Hotel Angst? Finde nur ich das geschlossene Eisentor irgendwie unheilverkündend?
Inhalt: Nell ist frisch verheiratet und mit ihrem älteren Ehemann Oliver 1899 in den Flitterwochen an der italienischen Riviera im Grandhotel Angst. Doch schon bei ihrem Eintreffen fällt einer Küchenkraft fast die Gemüsekiste aus der Hand, denn Nell sieht der ehemaligen Eigentümerin des Hotelgeländes, Lucrezia, wie aus dem Gesicht geschnitten aus. Und die kam unter sehr mysteriösen Umständen ums Leben und soll seitdem im Grandhotel von Adolf Angst – daher der Name – umgehen und ihren Mörder jagen. Nells Ehemann kennt die damalige Geschichte, tut sie aber verächtlich unter Märchen ab, während Nell zunehmend unter den Einfluss ihrer Alpträume, geflüsterter Warnungen und Geschichten und Anzeichen für Olivers Verwicklung in einen Mord gerät. Die Handlung verdichtet sich, bis Nell selber unter Mordverdacht steht und Oliver verschwindet…. . Wem kann Nell glauben, wer steht auf ihrer Seite und von wem hier wirklich Gefahr ausgeht. Ist Nell eine Mörderin im Schlaf oder wird sie manipuliert und unter Drogen gesetzt?
Meinung: Ein atmosphärisch dichter Roman ganz im Stil und der Tradition der alten Schauerromane mit wehenden Vorhängen, Absinthtträumen, konsequenter Informationsverschleierung und einem sehr klaren Männer/Frauenbild, das in die Zeit passt und mich heute verwirrt zurücklässt. Klare Leseempfehlung!
Für wen: Für die, die Psychothriller mögen, aber sich nach dem alten Grusel sehnen. Für Fans von „Der Historiker“, die aber nicht auf Vampiren bestehen und Abiturienten, die gerade Schillers „Geisterseher“ besprochen haben und ein modernes Pendant suchen.
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