Suzanne Young:
Du. wirst. vergessen
Anlass: Diese Dystopie, obwohl schon 2013 erschienen, kannte ich noch nicht und es war in meiner Stadtbibliothek vorhanden. Danke wieder einmal an die Vielfalt in den Bibliotheken!
Inhalt: In Sloanes Welt ist Selbstmord zu einem Krankheitssysmptom von Depressionen erklärt worden und diese wiederum zur Epidemie, seit 30% der Jugendlichen unter 18 Jahren daran sterben. Deshalb muss sie jeden Tag einen Fragebogen ausfüllen, in dem vermerkt wird, wie es ihr geht. Sind ihre Werte nach Meinung des Systems gefährlich, wird sie in Das Programm gebracht, wo ihr alle Erinnerungen genommen werden an Freunde, Familie, Liebe und Verlust. So neu geboren als leere Hülle wird sie als geheilt entlassen – zumindest erging es ihrer besten Freundin so. Damit ihnen das nicht passiert, haben Sloane, ihr Freund James und ihr bester Freund Miller einen Pakt geschlossen, einander zu schützen und füreinander zu lügen, wenn sie weinen, leiden oder schlecht schlafen. Doch dann geschieht ein Unglück und ihre Allianz bricht auseinander und sie wwerden zu Opfern des Systems, von den eigenen Eltern verraten.
Meinung: Ich finde es generell wichtig, über psychische Probleme und Krankheitsbilder offen zu reden. Stigmatisierung und Angst bringen weder in Dystopien, noch im normalen Leben etwas. Das einzige, das so erreicht wird, ist Unaufgeklärtheit und Verunsicherung – und im Zweifelsfall mehr Tote, weil die Betroffenen sich keine Hilfe angstfrei suchen, bis es zu spät ist. Gerade deshalb fand ich dieses Buch erschreckend ralitätsnah. Mit Kranken beschäftigt man sich nicht, man sperrt sie weg und stopft sie mit Medikamenten zu, bis sie leicht handhabbar sind. Da schüttelt es mich! Bitte lest dieses Buch und redet darüber.
Für wen: Alle, die denken, solche Szenarien wären weit weg.
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