Beate Maxian:
Die Frau im hellblauen Kleid
Anlass: Ich habe es mir vom Heyne Verlag gewünscht, weil der Klappentext mir ein dunkles Familiengeheimnis versprach und ich auf sowas ja immer total wild bin.
Inhalt: Vera, dritte Generation einer Schauspielerinnendynastie und leider eher werbungs-begabt als für die große Leinwand gedacht, beschließt eine Dokumentation zu drehen über die Erfolge der Generationen vor ihr. Doch ihre Mutter, die Grande Dame des österreichischen Films, will einen größeren Zeitumfang, auch ihre Mutter soll gewürdigt werden und die Enkelin beide spielen. Doch zuvor müssen Familiengeheimnisse gelüftet, alte Seilschaften aktiviert und dunkle Seiten der Filmindustrie aufgedeckt werden.
Dazu spielt das Buch mit gleich drei Geschichtssträngen: 2015, 1939 und 1927 und den vier Generationen der Altmann-Frauen, um deren Erfolge, Liebe, Feinde und Ängste es geht.
Denn wir haben es hier mit alten Nazigrößen zu tun, die Schauspieler ins KZ brachten, Homosexuelle in Arbeitslager brachten, erpressten, bedrohten und nun verehrt werden, weil sie ja dem 60er Jahre Filme den Glamour brachten. Gleichzeitig haben wir auf der Jetzt-Zeit-Ebene eine Romeo& Julia Liebesgeschichte aus verfeindeten Filmdynastien und mehr als eine falsche Vaterschaft.
Meinung: Normalerweise wäre das hier ein Plot für meine Leseträume, aber mich hat die Geschichte leider(unabhängig vom Wetter) völlig kalt gelassen. Ich hatte kein Mitleid wie bei Marlene, kein Mitgefühl für die jungen Liebenden und auch der Glamourteil hat mich nicht berührt. Schöner Mist. Die Matriarchin fand ich farblos, die junge allzu kapriziös, die mittlere zu wenig selbstbestimmt. Und ich hätte mich in keinen der Männer verliebt. *seufz*
Für wen: Nein, das empfehle ich euch nicht.