Ann O´Loughlin:
Das Café in Roscarbury Hall
Anlass: Das zauberhafte Cover hat mich sofort in den „haben-wollen“ Modus versetzt und der Goldmann Verlag hat es mir netterweise zukommen lassen. Lieben Dank dafür!
Inhalt: Ella O´ Callaghan wird von ihrem Bankberater das Messer auf die Brust gesetzt – entweder es kommt binnen kürzester Zeit Geld hinein oder sie verliert ihr Elternhaus, in dem sie mit ihrer Schwester seit Jahrzehnten lebt, ohne mit ihr zu sprechen.
Also entschließt sie sich mit der Unterstützung ihrer Freundin Iris, ein Café dort aufzumachen. Als die junge Debbie vor ihrer Tür steht, die nach Irland gekommen ist, um nach ihrer leiblichen Mutter zu suchen, gibt sie ihr eine Stelle und ein Dach über dem Kopf, ohne zu wissen, was dadurch losgetreten wird.
Denn Debbies Adoption war nicht legal, wie viele im Irland der 50er Jahre. Sie ist das Kind einer ledigen Mutter, der Nonnen erzählt haben, das Baby wäre bei der Geburt gestorben, wie vielen anderen auch. Und ihre Adoptivmutter hat sie gekauft…. .
Die Nachforschungen, die sie anstellt, rühren nicht nur ein altes Nonnenkonvent und einen Minister auf, sondern auch viele Orte in Irland und Amerika, wo unwissende Kinder heute leben – doch Debbies Geschichte bleibt lange im Dunkeln und ihr läuft die Zeit davon.
Ellas Café bleibt von dem Interesse der Medien natürlich nicht unberührt und auch bei ihr kommen alte Erinnerungen wieder nach oben – die guten wie die schlechten. Von Verehrern, untreuen Ehemännern, Skandalen und verlorenen Kindern und viel altem Groll.
Meinung: Wunderschön, aber auch dem Thema angemessen traurig – ich musste ein paar Mal schwer schlucken. Die Autorin setzt aber auch der Traurigkeit andere Erinnerungen entgegen – von Schmuck und Anlässen, ihn zu tragen, von schmerzhaftem Klatsch zu liebevoller Freundschaft.
Für wen: Die, auf der Suche nach ihrer Vergangenheit sind.