Stephan R. Meier: Now. Du bestimmst, wer überlebt
Stephan R. Meier:
Now. Du bestimmst, wer überlebt
Anlass: Eine neue Dystopie in der Tradition von Zero von Marc Elsberg? Musste ich haben!
Inhalt: Spark lebt in einer für ihn idealen Welt, gesteuert von NOW, einem Datensystem, das ihn und die seinen perfekt versorgt. Menschen werden gezüchtet für die genau richtigen Gene, die Vegetation blüht. Geld gibt es nicht mehr, alle bekommen, was sie brauchen und können forschen und sich entfalten. Die Sache hat nur einen Haken: NOW hat auf einen Befehl eines seiner Gründer vor ca 30 Jahren nur 10% der Menschen in dieses Paradies mitgenommen. Die, die am produktivsten, kreativsten, reichsten waren mit den besten Genen. Alle anderen wurden draußen gelassen aus den abgeschirmten Städten und entwickelten sich zurück ins Mittelalter mit Schwertkämpfen, Hexenkulten, ohne medizinische Versorgung und mit keinem Zugang zu neuem Saatgut und anderen überlebenswichtigen Dingen. Zwei dieser Lebenswege können wir mitverfolgen neben Sparks in Zeitschienen zwischen dem jetzt und dem damals: wie Drogenentwickler die neue Elite draußen werden und die Könige des Tauschhandels, wie friedliche Amishe nicht überleben werden und Deutschland aussieht, wie es der Morgenthau-Plan nach dem 2. Weltkrieg einmal vorgesehen hat. Als Sparks nicht mehr blind ist für die Schwächen von NOW und er sich in eine „LOW“ verliebt, bricht er aus – mit Folgen für das ganze System.
Meinung: Ich habe auf Spannung, neue Dystopie-Gedanken und ein Nervenkitzel gehofft. Leider habe ich fünf Tage für das Buch gebraucht – und das sagt eine Menge aus. Ihr wisst ja, ich kann Bücher schneller fressen, als sie weglaufen können. Ehrlich gesagt habe ich mich gelangweilt. Die Idee ist nicht neu, die menschlichen Schwächen absehbar, die Utopie von Beginn an zu schön zum wahr sein. Schade.
Für wen: Da ich keine Empfehlung aussprechen mag, sage ich mal: für Dystopie Neulinge.
