Emily Hauser:
Die Frauen von Troja. Tochter des Sturms
Anlass: Wer mir auf Instagram folgt, weiß, dass ich im November in Berlin im Neuen Museum war und mir Schliemanns Troja Ausgrabungen angesehen habe. Die griechische Sagenwelt hat mich schon als Kind fasziniert und die Feuer von Troja habe ich bestimmt 20mal aus der Bibliothek ausgeliehen.
Inhalt: Tochter des Sturms erzählt den Kriegsbeginn und die Belagerung von Troja aus der Sicht von Briseis und Chriseis, die in der Illias und bei Marion Zimmer Bradley eher Randfiguren sind. Briseis ist eine geraubte Prinzessin aus einer der ersten gefallenen Städte um Troja, die Achill zu seiner Kriegsbeute erklärt – Chriseis die erste Liebe von Troilus, dem jüngsten trojanischen Königssohn. Emily Hauser macht die Frauen zu Handelnden, die nicht nur im Vorbeigehen gehört werden, sondern selbst Trojas Geschick mitlenken, lieben, trauern und Allianzen schmieden. Chriseis zum Beispiel wehrt sich gegen die Bevormundung durch ihren Vater und spioniert im griechischen Lager und Briseis lernt über sich, dass Gefühle sich ändern und Liebe manchmal an unerwarteten Orten blüht. Der erste Band der Trilogie(Nummer zwei folgt im Januar 2019) endet mit einem gewaltigen Cliffhanger, der mich sehnsüchtig aufs neue Jahr schauen lässt.
Meinung: Eine völlig neue Perspektive auf Troja! Ich finde toll, wie die Autorin Frauen hier in den Mittelpunkt rückt, die in allen bisherigen Werken zu Troja eher Nebenfiguren waren(in Die Feuer von Troja geht es zB hauptsächlich um Trojas Prinzessinnen, also Kassandra, Andromache und ein wenig um Helena). Das hat dazu geführt, dass ich richtig mitgefiebert habe, obwohl ich die Grundgeschichte quasi mitsprechen kann. Flüssig zu lesen, spannend und frau lernt noch etwas über griechische Sagen – toll, oder?
Für wen: Geschichtefans und Trojaneulinge.