Die Vegetarierin

Han Kang: Die Vegetarierin

Han Kang: Die Vegetarierin

Han Kang:

Die Vegetarierin

Anlass: Ich habe das Buch auf dem Flohmarkt der Stadtbibliothek München gefunden und wegen meines momentan latent schlechten Gewissens an ernsthafter(sprich nicht romantischer, gruseliger oder psychisch angreifender) Lektüre mitgenommen.

Inhalt: Eine südkoreanisches Ehepaar, das sich nicht liebt und nie geliebt hat, wird vor eine Herausforderung an ihre Gewohnheiten gestellt, als die Frau, die über weite Strecken namenlos bleibt, beschließt aufgrund von Alpträumen kein Fleisch mehr zu essen. Ihr Ehemann fühlt sich in seiner Routine und seinem Anspruch an gewohnheitsmäßiges Essen gestört, nimmt das aber zunächst hin. Zur Zerreissprobe für ihre Ehe und die ganze Familie wird es, als die Frau immer weiter abmagert, das Essen zum Teil ganz verweigert und den Gehorsam, den ihre Eltern und ihr Mann erwarten, gleich mit aufkündigt. Denn sie will selbst entscheiden, wann, ob und was sie isst. Das löst gewaltsame Szenen einerseits aus, andererseits aber auch neues Begehren aufgrund ihrer so geschaffenen Andersartigkeit und zerbröselt langsam die Fassade der scheinbar glücklichen Ehen  und Gemeinschaft um sie herum.

Meinung: Auf nur 190 Seiten ist es Han Kang gelungen, mich restlos zu begeistern. Das ist ein verstörendes, kluges, sehr genau beobachtetes Buch über Selbstbestimmung, die Definition von Wahnsinn und die Definition von Familie. Kaufen, lesen, nachdenken!

Für wen: Allen, die ein Buch suchen, das sich nicht einfach so wegliest, sondern haften bleibt in Hirn, Herz und Magen.

 

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2 comments on “Die Vegetarierin”

  1. karin Antworten

    Hallo Franzi,

    hm, ziemlich aufwühlender Roman….ich denke mir gerade wenn man sich nie geliebt und man plötzlich so einem Problem in seinem Leben gegenüber steht…wird man ungemein hart gegenüber dem anderen zusätzlich kommt auch noch die Gesellschaft.

    Ein richtiges Problembuch oder?

    LG..Karin…

    • Franziska Antworten

      Definitiv – und dazu dann noch die strenge Reglementierung in der Gesellschaft und Familie machen es extremer.

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