Halo Summer
Aschenkindel
Anlass: Ich liebe Märchen – und will auch alle Märchen-Neuerzählungen immer kennen.
Inhalt: Aschenputtel, neu erzählt: Claerie lebt mit zwei bösen und hässlichen Stiefschwestern und deren Mutter nach dem Tod des Vaters zusammen, schläft im ungenütlichen Turmzimmer, bedient alle, wird herumgeschubst und ihre Einladung zum Ball des Kronprinzen, wo der seine Braut suchen will, wird ihr nicht ausgehändigt. So weit, so bekannt. Aber es ist quasi besser als das Original und erinnert ziemlich an „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ – meine absolut liebste Cinderella-Adaption, denn hier ist das Mädchen kein armes Opfer, sondern kann reiten, schießen, wirft dem Prinzen einen Schneeball an den Hinterkopf und mehr.
Claerie, so Aschenkindels Name, will gar nicht auf den Ball des Prinzen, denn den hat sie – aus wohlhabenden und zum Schloss eingeladenen Zeiten – als ziemliches Weichei mit Hang zum Drama in Erinnerung. Ihrer guten Fee mag sie sich nicht anvertrauen und glaubt auch nicht wirklich an deren magische Fähigkeiten und wenn sie nicht so um ihren Flugwurm trauern würde, wäre sie ihrem unschönen Zuhause schon zehn Mal davon gelaufen.
Warum sie dann doch auf den Ball geht, was es mit dem verwunschenen Wald auf sich hat und wer am Ende heiratet, ist ein märchenhaft-emanzipierter Spaß, den ich euch sehr ans Herz lege.
Meinung: Lustig, kämpferisch, märchenhaft-magisch in Grenzen – Aschenputtel in emanzipiert, so mag ich das! (Trotzdem hat sie zumindest ein hübsches Kleid, das sie liebt und gläserne Schuhe!)
Für wen: Mütter, die nicht wollen, dass Mädchen erlernte Hilflosigkeit leben und auf Prinzen warten. Und alle, die mit Cinderella aufgewachsen sind und ihr mehr Pfeffer unter dem Hintern gewünscht haben!