L.S. Hilton:
Maestra
Anlass: Wenn ein Buch gerade überall besprochen wird und man sich nicht einig ist, ob das nun großer Mist oder großes Kino ist, muss ich es einfach lesen – ich bekam es bei einer Lesechallenge von www.lovelybooks.de geschenkt.
Inhalt: Judith arbeitet bei einem großen Londoner Auktionshaus und versucht nebenbei angestrengt zu verbergen, dass sie aus einfachen Verhältnissen stammt. Sie eignet sich langsam die Codes und Garderobe der Schönen und Reichen an, während ihr Chef sie schikaniert und schließlich sogar feuert, als sie einer illegalen Aktion von ihm gefährlich nahe kommt. Sie landet daraufhin in der grauen Zone zwischen Edelprostitution und Pseudo-Girlfriend, bringt dabei aus Versehen einen Stammkunden um und dreht völlig durch. Anders kann ich nicht bezeichnen, was die nächsten 200 Seiten beherrscht – haufenweise sehr explizite Sexszenen, die auf mich nicht im mindesten erotisch wirkten, Drogen, noch mehr kaltblütige Morde und viel extrem schöne Mode. Die Mafia und die Finanzpolizei sind hinter ihr her – aber sie hat inzwischen viel elegante Fluchtroutine.
Meinung: Ich finde, es gehört ein FSK18 Aufkleber auf das Buch und Judith war mir bis auf ihren exzellenten Modegeschmack sehr unsympathisch. Verkrachte Existenzen können ja durchaus Charme haben und Mitleid erregen, wie es mir zB mit Gone Girl ging, aber sie war so merkwürdig emotionslos…nein, nichts für mich.
Für wen: Kill Bill Fans mit Hang zu schmutzigem Sex.