Peter Swanson:
Die Gerechte
Anlass: Mir war mal wieder nach einem Krimi, dieser klang nach „Gone Girl“, der mich begeistert hat – und das Cover ist klasse!
Inhalt: Lily trifft Ted an einer Flughafenbar, an der er gerade trübsinnig sitzt und sich einen antrinkt, weil er davon überzeugt ist, dass seine wunderschöne Frau ihn betrügt. Sie setzt sich daneben, stellt die richtigen Fragen zu seiner Laune und schlägt ihm vor, seine Frau für ihn umzubringen, weil diese so klänge, als hätte sie es verdient. So weit, so abstrakte Gedankenspielerei – aber die beiden treffen sich wieder und schmieden einen wasserdichten Plan, als immer klarer wird, dass Ted sich den Betrug nicht einbildet – und er Ego und Vermögen schützen will, denn der Ehevertrag hat keine Seitensprungklausel. Doch Lily hat ganz eigene Motive für ihr so scheinbar uneigennütziges Angebot: Teds Frau Miranda hat ihr vor Jahren den Freund ausgespannt und sie belogen – und Lily ist sehr sehr nachtragend… .In Nebenrollen hätten wir zudem einen alkoholabhängigen Bauleiter als abgehalfterten Liebhaber und einen obsessiv verliebten Detective sowie weitere „Nebenbei-Mordopfer“.
Ich möchte euch nicht zu viel verraten, um die Spannung nicht herauszunehmen!
Meinung: Ich habe vor zwei Jahren Gone Girl im Kino gesehen und gelesen – und war überzeugt, nichts könnte mich im Bereich weibliche Psychopathen mehr überraschen – aber die Gerechte hat es geschafft! Vor noch längerer Zeit habe ich ein Buch von Lydia Benecke gelesen, einer Psychologin, die sich hauptsächlich mit Psychopathen beschäftigt („Auf dünnem Eis“ – wirklich zu empfehlen) und daraus in Erinnerung behalten, dass viele Psychopathen nur deshalb nicht morden, um Ziele zu erreichen, weil sie unemotional Kosten/Nutzen abwägen und dann beschließen, dass es sich nicht lohnt, dafür ins Gefängnis zu gehen. Kalte Rache, wenn man nicht erwischt wird, weil man sich für zu klug hält, steht auf einem anderen Blatt – und das erleben wir hier! Selten habe ich so unblutig-grausam-kühles gelesen und war so widerwillig fasziniert bis zur Grenze der Bewunderung für diese Kaltblütigkeit. Absolute Leseempfehlung!
Für wen: Alle Gone Girl Fans, die sich nach einer neuen anderen Geschichte mit ähnlichen Figuren sehnen.
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